Das amtliche Endergebnis der Wahl
Anzahl Stimmberechtigter: 2.844, Quorum (20% der Stimmberechtigten): 569
Bürgerentscheid 1 (= Ratsbegehren)
Fragestellung: „Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Türkenfeld die notwendigen bauleitplanerischen Verfahren mit dem Ziel durchführt, die Errichtung eines SB- Lebensmittelmarktes auf dem an der Zankenhausener Straße gelegenen, östlich an das Schulgelände anschließenden Grundstück (Fl. Nr. 415/0 der Gemarkung Türkenfeld) zu ermöglichen?“
gültige JA-Stimmen: 876
gültige NEIN-Stimmen: 843
ungültige Stimmen: 66
Quorum erreicht
Bürgerentscheid 2 (= Bürgerbegehren)
Fragestellung: "Sind Sie dafür, dass sich die Gemeinde im Rahmen der innerörtlichen Entwicklung, insbesondere auch ihrer Planungshoheit, für den Erhalt und die Schaffung neuer Einkaufsmöglichkeiten in der Ortsmitte von Türkenfeld einsetzt und deshalb die Beschlüsse zur Bauleitplanung, die den Bau eines Supermarkts an landschaftlich wertvoller Stelle am Ortsrand neben der Schule zum Ziel haben, aufhebt?"
gültige JA-Stimmen: 879
gültige NEIN-Stimmen: 799
ungültige Stimmen: 107
Quorum erreicht
Stichfrage
Fragestellung: "Werden die bei Bürgerentscheid 1 und 2 zur Abstimmung gestellten Fragen in einer miteinander nicht zu vereinbarenden Weise jeweils mehrheitlich mit "Ja" beantwortet: Welche Entscheidung soll dann gelten? Bürgerentscheid 1 oder Bürgerentscheid 2"
Bürgerentscheid 1: 926
Bürgerentscheid 2: 803
ungültige Stimmen: 56
Wahlbeteiligung: 62,76%
(Gesamtzahl Wahlberechtigte: 2.844/ an der Abstimmung teilgenommen: 1.785)
Presseerklärung zum Bürgerentscheid 21.11.2010
Die Türkenfelder Bürger haben in einer demokratischen Abstimmung zwar äußerst knapp und widersprüchlich, aber doch mehrheitlich dafür gestimmt, dass die Gemeinde Türkenfeld das Ziel des Ratsbegehrens verfolgen soll. D.h Die Gemeinde Türkenfeld wird vorraussichtlich die Bauleitplanung am östlichen Ortsrand (östlich des Schulgeländes) weiter vorantreiben, um einen SB-Lebensmittelmarkt die Ansiedlung dort zu ermöglichen.
Die IG Dorferneuerung freut sich über die sensationell hohe Wahlbeteiligung und bedankt sich herzlich bei den vielen Bürgerinnen und Bürgern Türkenfelds, die sie unterstützt haben, vor allem bei den zahlreichen Helfern, die mit viel zeitlichem und ideellem Engagement wertvolle Arbeit geleistet haben. Die Grundvoraussetzung für eine Dorfentwicklung ab dem Jahreswechsel wäre durch sie bestens erfüllt gewesen.
Motivation für die Initiative der IG war von Anfang an, nicht nur nein zu sagen gegen den Standort eines neuen Supermarktes vor der Schule, sondern auch konstruktiv eine praktikable Alternative anzubieten. Die IG-Dorferneuerung respektiert die Wahlentscheidung, bedauert aber die sich abzeichnende Entwicklung zutiefst.
Der Erweiterung Türkenfelds in östlicher Richtung auf dem landschaftlich schützenswerten Moränenhügel des Schönebergs wird damit Tür und Tor geöffnet. Es wird wieder eine erhebliche Fläche Natur- und Kulturlandschaft dem Kommerz geopfert. Die weitere Dorfentwicklung bleibt nun abzuwarten.
Die IG hat die Gemeinde und die Bürger nie darüber im Unklaren gelassen, dass sie beim Bau des Supermarktes außerhalb des Ortskerns keine Chance mehr für das Erreichen des Ziels einer belebten Dorfmitte sieht. Daher treten alle Vorstände der IG Dorfentwicklung und des Bürgerbegehrens hiermit von ihrer Funktion zurück.
Die IG appelliert an den Gemeinderat, die nun anstehenden Planungen und deren Umsetzung möglichst sensibel anzugehen, um den zu befürchtenden Schaden für die Bürger (durch erhöhtes Verkehrsaufkommen und die Nähe zur Schule) so gering wie möglich zu halten.
Wir wünschen dem Gemeinderat gutes Einfühlungsvermögen und eine glückliche Hand, um die Zukunft Türkenfelds bestmöglich und nachhaltig zu gestalten.
Die Vorstandschaft der IG-Dorferneuerung
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"Ja zum Einkaufen im Dorf,
kein Supermarkt auf der grünen Wiese"
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Dafür gibt es gute Gründe:
Ja zum Einkaufen im Dorf heißt:
- Ja zu Türkenfeld, Ja zum Dorf, Ja zu einer lebendigen Dorfmitte
- Ja zur Förderung und Entwicklung von Einkaufsmöglichkeiten im Dorf
- Ja zur Stärkung des Dorfzentrums als ökonomischem und sozialem Mittelpunkt des Dorfes
- Ja zur Vermeidung von leerstehenden Gebäuden in der Dorfmitte
- Ja zur Nutzung vorhandener Flächen im Dorf
- Ja zu einer staatlich geförderten Dorfentwicklung
- Ja zur Bewahrung der landschaftlichen Schönheit unseres Dorfes
- Ja zur Unversehrtheit der landschaftlichen Idylle in Richtung Schönberg
- Ja zum kleinen Supermarkt in der Dorfmitte
Kein Supermarkt auf der grünen Wiese heißt:
- Nein zum Supermarkt am Ortsrand
- Nein zur Schwächung der Dorfmitte als Zentrum des Dorflebens
- Nein zur erheblichen Steigerung des Verkehrsaufkommens neben der Schule
- Nein zur Beschädigung des Ortsbildes am weithin sichbaren Endmoränenhügel
- Nein zur Einführung eines neuen Gewerbegebiets an landschaftlich wertvoller Stelle
- Nein zur Gefährdung der staatlich geförderten Dorfentwicklung
- Ja zur Verantwortung für künftige Generationen
Beispiele Dorfentwicklung
- Furth bei Landshut
Innenentwicklung und Nahversorgung - Fraunberg im Landkreis Erding
Nachhaltige Gemeindeentwicklung
Empfehlenswerte Links
Bayerische Staatsregierung
Bayerische Gemeindeordnung
Arge Landentwicklung
www.landentwicklung.de
BMELV Dorfentwicklung
www.bmelv.de
Europäische ARGE
www.landentwicklung.org
Bayerisches STMELF Förderwegweiser
http://www.stmelf.bayern.de
Der Dorfladen ums Eck
Audiobeitrag in Bayern 2